Dringendes Eingreifen von Staatsoberhäuptern zugunsten kubanischer politischer Gefangener gefordert

Der Gesundheitszustand der Volkswirtschaftlerin Martha Beatriz Roque und des Arztes Oscar Elías Biscet ist ernst ohne ärztliche Fürsorge in den Gefängnissen der Insel, sagt Unidad Cubana

MIAMI (HR) - „Wir rufen alle demokratischen Regierungen der Welt um Hilfe an, sowie die Mitglieder ihrer Parlamente, internationale humanitäre Organisationen und die Medien, um zugunsten der kubanischen politischen Gefangenen Martha Beatriz Roque und Oscar Elías Biscet zu intervenieren, welche unter erbärmlichen gesundheitlichen und sanitären Bedingungen gefangen gehalten werden, und denen das kommunistische Regime ärztliche Fürsorge vorenthält", sagt die Organisation Unidad Cubana in einer Botschaft an Präsidenten und Staatsoberhäupter in Lateinamerika und Europa, Geistliche und Leiter von humanitären Gruppen und der Medien, wie die Madrider Zeitung El Mundo heute berichtet.

Unter den Adressaten der Botschaft sind die lateinamerikanischen Präsidenten Lula, Kirchner und Lagos, alle europäischen Staatsoberhäupter, der Staatssekretär des Vatikans, Kardinal Angelo Sodano, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, Danielle Mitterrand, humanitäre Körperschaften und die Medien. Das vom Vorsitzenden von Unidad Cubana, Jesús Permuy, und dem Generaldirektor, dem Journalisten Armando Pérez Roura unterschriebene Dokument verlangt auch die Freilassung aller kubanischen politischen Gefangenen.

Die Volkswirtschaftlerin Martha Beatriz Roque, 58 Jahre alt, hat den Human Rights Award von der New Yorker Akademie der Wissenschaften für „ihre unermüdliche Arbeit zur Verbreitung der Menschenrechte und freiem Zugang zu Informationsquellen in Kuba." Martha Beatriz Roque ist gerade zu zwanzig Jahren Freiheitsstrafe im Hochsicherheitsgefängnis Manto Negro in einer fensterlosen zugemauerten Zelle von 11/2 mal 3 Metern in Einzelhaft verurteilt worden. Sie schläft auf einer dünnen Matratze aus Lumpen, ohne Laken oder Kissen und mit einem Loch im Fußboden zur Verrichtung ihrer Notdurft. Ratten und Insekten schwärmen ungehindert in ihrer Zelle herum. Martha Beatriz leidet unter Magengeschwüren, unkontrolliertem hohen Blutdruck und Gefühllosigkeit der linken Seite und hat häufige Ohnmachtsanfälle. Seit April hat sie im Gefängnis weder ärztliche Betreuung noch die nötigen Medikamente erhalten.

Der Arzt Oscar Elías Biscet, 41 Jahre alt und Afrokubaner, ist verheiratet und hat kleine Kinder. Er wurde als Gefangener des Gewissens von internationalen humanitären Organisationen anerkannt. Er wurde 1999 verurteilt und hat drei Jahre im Gefängnis abgesessen, weil er für die Abschaffung der Todesstrafe in Kuba und Freilassung aller politischen Gefangenen eintrat. Nach seiner Entlassung am 31. Oktober 2002 wurde er erneut am 6. Dezember desselben Jahres verhaftet. Kaution wurde abgelehnt und in diesem Jahr in einem „summarischen" Verfahren wegen des „Verbrechens" gegen die Souveränität Kubas zu 25 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er ist Insasse des Gefängnisses Kilo 51/2, wo er in einer zugemauerten Zelle von 2 x 1 Metern ohne fließendes Wasser, Bett oder Koje sitzt, sodass er auf dem Boden schlafen muss, nur mit Shorts bekleidet, weil seine Kleidung von der Gefängnisleitung eingezogen worden war. Biscets Gesundheitszustand ist ebenfalls bedrohlich, da er unter hohem Blutdruck leidet und sich seine Zähne in einem fürchterlichen Zustand befinden.

„Die unmenschliche Behandlung, der Martha Beatriz Roque und Oscar Elías Biscet unterzogen werden, und angesichts ihres prekären Gesundheitszustandes gibt zur Befürchtung Anlass, dass, wenn nicht sofort eine Reaktion der ganzen Welt zu ihren Gunsten eintritt, diese politischen Gefangenen -um nur zwei der Hervorragendsten zu erwähnen- ihr Leben in naher Zukunft verlieren können, denn das scheint die mutwillige Absicht des Regimes zu sein", fügen Permuy und Pérez Roura von Unidad Cubana hinzu.

„Staatsoberhäupter und besonders diejenigen in Lateinamerika, welche der kommunistischen Diktatur wohlwollend gegenüberstehen, sind dem kubanischen Volk moralisch schuldig, das versklavt und seinem Schicksal seit 44 Jahren überlassen ist. Die Zeit ist gekommen, ihre Schuld öffentlich abzutragen, indem sie vom kommunistischen Regime die Freilassung aller politischen Gefangenen verlangen", sagt Luis Figueroa, ein Rechtsgelehrter und einer der Direktoren von Unidad Cubana.

07.08. 03 HR / Menschenrechte-Nachrichtendienst

Direktoren von Unidad Cubana Jesús Permuy und Armando Pérez Roura: Telefon (001-305) 379-6088 / 379-6559; Dr. Luis A. Figueroa: Tel. (001-305) 442-0303